Roadtrip quer durch Namibia, Botswana bis nach Zimbabwe | TEIL 1
Endlose Weiten, mächtige Dünen, absurde Felskonstruktionen und tolle Safarieerlebnisse – genau so würde ich unseren 2-wöchigen Roadtrip durch Namibia zusammenfassen. Was wir alles erlebt haben, wie unsere genaue Route ausgesehen hat und einige gute Tipps, falls ihr auch mal so eine Reise machen möchtet, verrate ich euch in diesem Beitrag! 🙂
Ende August 2019 ging es endlich los nach AFRIKAAA! Die Vorfreude war riesengroß, immerhin bucht man eine solch große Reise immer schon einige Zeit im voraus und das Warten, bis es endlich los geht, fällt sehr schwer. Außerdem habe ich eine starke Verbindung zu Afrika, genauer gesagt Simbabwe, weil meine Tante eine lange Zeit dort gelebt hat und ich bestimmt schon 10 mal dort war, um sie zu besuchen. Mein letzter Besuch ist mittlerweile schon 9 Jahre her, deswegen freute ich mich natürlich umso mehr auf das altbekannte „Afrikafeeling“. 🙂
Normalerweise buchen wir unsere Reisen ja immer selbst über das Internet, aber diese Reise nach Namibia haben wir zum Großteil über ein Reisebüro gebucht, weil a) die Buchung des Mietautos sehr kompliziert war (Grenzüberschreitung und Abholung des Mietautos in einem anderen Land) und b) viele Lodges online gar nicht buchbar gewesen wären. In diesem Fall war es aber auch wirklich praktisch, immer einen Ansprechpartner zu haben, da (Teile von) Namibia noch nicht wirklich touristisch erschlossen sind.
Anreise:
Von München aus ging es zuerst mit einem knapp 11-stündigen Flug auf nach Johannesburg (Südafrika). Nach einem kurzen Aufenthalt, wo wir uns endlich die Beine vertreten konnten, ging es auch schon mit einer kleineren Maschine weiter nach Windhoek, die Hauptstadt von Namibia. Bereits von oben konnten wir die unfassbar tolle und abwechslungsreiche Landschaft von Namibia erkennen. Nach knapp 24 Stunden ohne wirklichem Schlaf (ich meine mal ehrlich – kann jemand von euch im Flieger WIRKLICH gut schlafen?!) kamen wir gegen Mittags in Windhoek an.
Vor Ort erwartete uns ein Guide von „Abendteuer Afrika Safari“ der mit uns gemeinsam das Mietauto abholte, uns noch einmal die Route genau erklärte und uns viele hilfreiche Tipps mit auf den Weg gab. Unser Mietauto war übrigens ein Toyota Fortuner 4×4. So ein Auto ist bei solch einem Roadtrip unerlässlich, da wir hunderte Kilometer über Schotter/Sand“straßen“ gefahren sind.
Nachdem wir am Flughafen noch Geld abgehoben, SIM-Karten besorgt und Trinkwasser gekauft haben, düsten wir los zu unserer Unterkunft. Die ersten Kilometer waren definitiv aufregend, denn in Namibia herrscht Linksverkehr!
Tag 1: Windhoek – Sossusvlei (325 Kilometer)
Tagwache um 06:15, denn es liegen 325 Kilometer vor uns. Die erste Etappe von unserem Roadtrip führt uns von Windhoek nach Sossusvlei und damit in Richtung der Wüste Namibias. Eingedeckt mit genügend Reiseproviant ging es los. Zu Beginn war die Fahrt noch gemütlich, auf einer recht neu asphaltierten Straße. Diese endete jedoch nach nicht einmal 100 Kilometern und von da an ging es auf einer sehr holprigen Schotterstraße weiter.
Kaum hatten wir Windhoek verlassen, war weit und breit kein Haus, kein Mensch und auch kein Tier mehr zu sehen.
In Sesriem, am Eingang zum Naukluft National Park muss man sich anmelden und eine Gebühr bezahlen. Von dort aus erreichten wir nach wenigen Kilometern am frühen Nachmittag unsere Unterkunft, die „Sossus Dune Lodge“. Die Lodge besteht aus 23 großen Chalets / Bungalows, wobei jede einen unfassbar schönen Ausblick hat. Nach dem Check-In spazierten wir zum nahegelegenen Sesriem Canyon, welcher sich bis zu 30 Meter tief durch die Erde schlängelt. Man konnte den Canyon entweder oben entlang, aber auch unten durch die Schluchten erkunden. Sonnenuntergang war bereits um kurz nach 18:00 Uhr, wodurch auch das Abendessen früh angesetzt wurde. Zum Essen gab es eine spontane musikalische Einlage von den KellnerInnen, spätestens ab diesem Zeitpunkt hatte uns alle zu 100% das „Afrika-Feeling“ erreicht.
Tag 2: Sossusvlei – Namib Desert – Solitaire / Rostock Ritz (250 km)
Da im September in Namibia noch Winter herrscht bzw. der Frühling gerade erst beginnt, kann es in der Nacht bis zu 0 Grad bekommen – die dünnen „Wände“ der Lodge haben uns die Kälte in den frühen Morgenstunden wirklich spüren lassen. Noch nie in meinem Leben war mir trotz Jogger und dicker Decke so kalt. Direkt nach dem Aufstehen haben wir unseren Körper mit Kniebeugen und Liegestütz wieder aufgewärmt. 😀
Nach einem schnellen Frühstück ging es auch schon los in die Namib Desert. Die Wüste Namibias ist übrigens die älteste Wüste der Welt. Am Weg dorthin änderte sich die Landschaft von Kilometer zu Kilometer. Von flach zu felsig bis hin zu den ersten Dünen. Hier sind wir auch an der bekannten Düne 45 vorbeigefahren. Besonders magisch waren die Heißluftballons, die quasi irgendwo im nirgendwo herumflogen.
Da die letzten 5 Kilometer bis zu den großen Dünen sehr sandig sind, wo auch gerne mal 4×4 Autos hängen bleiben, haben wir einen Shuttle mit einem erfahrenen Fahrer in Anspruch genommen. Die Anzahl an Besucher war überschaubar und als wir eine große Düne hochmarschierten, waren wir quasi alleine. Zur Mittagszeit war es dann auch schon richtig angenehm warm, sodass ich meine lange Hose gegen eine Kurze tauschen konnte.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich selten so etwas schönes und mächtiges wie diese Wüste erlebt habe. Als gegen Mittags wirklich keine Besucher mehr da waren, war bis auf den Wind kein Geräusch mehr zu hören. Man sah nur Dünen soweit das Auge reicht und das Aussehen der Dünen ändert sich je nach Lichteinfall ständig. Ich hoffe wirklich, dass ich noch einmal die Chance haben werde, diesen Ort zu besuchen. 🙂
Nach unserem Abstecher in die Wüste ging es direkt weiter Richtung Solitaire. Bei Solitaire handelt es sich eigentlich um keinen richtigen „Ort“ sondern eine Tankstelle mit Shop und eine Bäckerei, wo es laut LonelyPlanet den „besten Apfelkuchen von Afrika“ gibt. Den mussten wir natürlich probieren 😉 Unsere Unterkunft „Rostock Ritz“ war noch einmal einige Kilometer von Solitaire entfernt, dort gab es auser der Lodge mit seinen Bungalows wirklich nichts.
Rund um die Lodge leben zwei Zebras (Mama + Sohn), welche nicht wirklich Scheu waren. Dadurch konnte man recht nah an sie rangehen und sie beim Spielen, Fressen und Feinhaben beobachten 🙂 . Es gibt auch viele Wanderrouten rund um die Anlage, wofür unsere Zeit leider nicht ausreichte. Unglaublich war die Nacht – dadurch dass der nächste Ort kilometerweit entfernt war und es somit auch keine Lichtquellen in der Umgebung gab, war es so dunkel, dass man unfassbar viele Sterne und die Milchstraße sehen konnte!
Tag 3: Solitaire / Rostock Ritz – Swakopmund (200 km)
An Tag 3 ging es wieder früh los nach Swakopmund. Swakopmund wurde 1892 von deutschen Kolonisten gegründet und den deutschen Einfluss merkt man auch heute noch. Viele Straßen, Gebäude und Geschäfte tragen deutsche Namen und viele Personen sprechen auch noch deutsch. Swakopmund und Walvis Bay sind Hafenstädte, somit gabs zu Mittag ein Fischbrötchen 😀 . Anschließend haben wir zu Fuß die Stadt erkundet. Diese war wie ausgestorben, und da es dann auch noch nebelig wurde, wirkte es wie eine Geisterstadt. Abends gab es noch leckeres SUSHIII im „Jetty 1905“.
Tag 4: Swakopmund – Erongo Mountains (250 km)
Bevor unser Road Trip weiter ging, stand noch eine Bootssafari am Atlantik am Programm. Früh morgens war es am Boot wirklich ar*chkalt & da ich anfällig dafür bin, seekrank zu werden, hatte ich nur mäßig Spaß an dem Ausflug. Allerdings konnten wir einige Delfine sehen, dafür hat es sich schon gelohnt. 🙂 Außerdem eine ganze Horde von Robben (es gibt in Namibia mehr Robben als Einwohner) und Pelikane, die uns ständig begleiteten. Anschließend machten wir noch einen Abstecher zum Pelican Point (wo wir gaaanz viele Flamingos und Pelikane sehen konnten) und zu den pinken Salzseen welche beim Salzabbau entstehen.
Dann machten wir uns auf den Weg ins Erongo Gebirge, wo sich auch die Spitzkoppe mit ihren verrückten Felsformationen befindet. Durch die Beschaffenheit der Felsen hatte man selbst mit glatten Turnschuhen einen guten Gripp und somit konnten wir problemlos herumkraxln. Noch ein paar Kilometer weiter erreichten wir dann kurz vor Sonnenuntergang unsere heutige Unterkunft, die „Hohenstein Lodge“. Dort leben 3 eher zahme Vogelstrauße und es war sehr amüsant, sie zu beobachten. Die Landschaft hat sich in den letzten Tagen schon so sehr verändert und es war teilweise echt schwer, die ganzen Eindrücke in so einer kurzen Zeit zu verarbeiten.
Tag 5: Erongo Mountains – Etosha South (380 km)
Heute gehts auf in Richtung zu den „wilden Tieren“ und zwar in den Etosha Nationalpark. Er ist mit seinen 22.275m2 das zweitgrößte Naturschutzgebiet von Afrika. Einlass in den Park (und die Restcamps) ist aus Sicherheitsgründen nur von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang möglich, da es ansonsten auf Grund der Wildtiere zu gefährlich wäre. Der Park kann selbst mit dem Auto erkundet werden, wer möchte kann natürlich auch eine geführte Safari buchen. Gestartet sind wir im südlichen Teil des Parks, wo sich auch unsere Unterkunft „Okaukuejo Rest Camp“ befand. Es gibt viele verschiedene ausgeschilderte Routen und gleich zu Beginn konnten wir viele Giraffen und diverse Antilopen beobachten.
Das Okaukuejo Rest Camp hat ein sehr großes, künstliches (nachts beleuchtetes) Wasserloch wo bei Dämmerung viele Tiere zum Trinken kommen. Gleich zu Beginn konnten wir eine ganze Elefantenfamilie samt Baby beobachten, wie sie tranken und sich gegenseitig mit dem Wasser anspritzten.
Tag 6: Etosha South – Etosha East (200 km)
Da es für uns an Tag 6 einmal quer durch den Park ging, starteten wir, sobald sich die Tore vom Camp bei Sonnenaufgang öffneten. Wir hatten Glück und konnten mehrere Elefantenfamilien, Nashörner, Zebras, Giraffen, div. Antilopen und Wildebiest sehen. Am späteren Nachmittag erreichten wir im Osten des Parks unsere Unterkunft „Namutoni Resort“.
Tag 7: Etosha East – Otavi Mountain Region (220 km)
In der Früh fuhren wir noch etwas durch den Nationalpark, bevor es für uns weiter in Richtung Otavi Mountain Region ging. Einen kurzen Zwischenstopp legten wir beim Hoba-Meteorit ein. Dabei handelt es sich um den größten (bisher entdeckten) Meteoritauf der Welt, der vor ca. 80.000 Jahren auf der Welt einschlug.
Anschließend erreichten wir unsere, eindeutig außergewöhnlichste, Unterkunft, das „ROYS Restcamp“. Das Camp besteht aus mehreren, unterschiedlichen Bungalows, wo in jedes merklich viel Liebe gesteckt wurde. Generell war die gesamte Anlage ein „Liebhaberprojekt“. Außerdem gab es dort das beste Frühstück und Abendessen der gesamten Reise.
Damit der Beitrag nicht ZU lange wird, mache ich hier einen CUT. Ganz bald gibts TEIL 2, wo ich euch von unserer zweiten Woche Roadtrip berichte! 🙂